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Tue Gutes und rede darüber
Arbeitsschutz sorgt nicht nur für mehr Sicherheit und Gesundheit, er kann den Unternehmen auch bei der Öffentlichkeitsarbeit helfen.
Der Arbeitsschutz dient dem Schutz der Sicherheit und Gesundheit von Beschäftigten bei der Arbeit und am Arbeitsplatz – so lautet eine gängige Definition des Begriffs. Doch angesichts einer sich verändernden Gesellschaft und eines sich im Wandel begriffenen Arbeitsmarkts kann Arbeitsschutz nicht nur Leib und Leben der Angestellten schützen, sondern auch die Reputation von Unternehmen stärken. Davon ist Christian Sprotte, Pressesprecher der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM), überzeugt: „Ein funktionierender Arbeitsschutz ist auf jeden Fall ein geeignetes Werkzeug für die eigene PR-Arbeit. Er hilft auf vielfältigen Wegen, das eigene Unternehmen günstig in der Öffentlichkeit zu positionieren.“ Und dann zählt Sprotte auf: „Ein gut funktionierender Arbeitsschutz hilft, das Vertrauen der Kunden zu gewinnen, er hilft bei der Mitarbeitergewinnung und er zeigt, dass das eigene Unternehmen sozialverantwortlich handelt.“
Vor allem in der Mitarbeitergewinnung könne ein gut kommunizierter Arbeitsschutz den Unterschied ausmachen. „Insbesondere Millennials setzen andere Prioritäten an einen Job als ältere Generationen und legen mehr Wert auf eine gute Work-Life-Balance sowie auf gesunde Arbeitsbedingungen. Gerade in körperlich belastenden Berufen können ein gutes Gesundheitsmanagement und ein funktionierender Arbeitsschutz helfen, sich von Konkurrenten abzugrenzen“, so Sprotte.
Auch aus diesem Grund hat das Darmstädter Umzugsunternehmen Friedrich Friedrich schon vor Jahren seine Arbeitsschutzmaßnahmen verstärkt. Mit Erfolg! Die BG Verkehr prüfte 2014 erstmals das Arbeitsschutzmanagementsystem (AMS) des Umzugsunternehmens und befand, dass alle Anforderungen an einen wirksamen Arbeits- und Gesundheitsschutz erfüllt werden. Als erstes Umzugsunternehmen in Deutschland erhielt Friedrich Friedrich damit das Siegel „Sicher mit System – BG geprüft“.
„Vor allem Lokalmedien springen auf diese Themen an und berichten gerne darüber.“
Die Zertifizierung eines AMS ist ein guter Anlass für Pressearbeit, weiß Sprotte aus Erfahrung. Auch Mitgliedsunternehmen der BG ETEM nutzen solche Anlässe, wie etwa der Schweriner Stromerzeuger WEMAG. Dessen AMS wurde 2018 kontrolliert und die Zertifizierung anschließend mit einer Pressemitteilung bekannt gemacht. „Wir stellen bei unseren Presseauswertungen fest, dass vor allem Lokalmedien auf diese Themen anspringen und gerne darüber berichten. Für die Unternehmen hat das den Vorteil, dass sie sich als Arbeitgeber an ihrem Standort vorstellen können“,
so Sprotte.
Wichtig sei natürlich, dass den lokalen Medien entsprechendes Pressematerial zur Verfügung gestellt wird. Dieses sollte mindestens eine professionell aufbereitete Pressemitteilung und ein druckfähiges Foto enthalten. „Wir bieten Unternehmen, die unseren Schulungsbus nutzen wollen an, eine vorformulierte Pressemittelung auszusenden. Das läuft gut. Damit können sich auch kleine Betriebe, die über keine Presseabteilung verfügen, einfach positionieren und von der Konkurrenz am Ort abheben“, sagt Sprotte. Und natürlich lassen sich solche Ereignisse auch gut auf der Firmenwebsite oder dem eigenen Facebook-Auftritt platzieren.
Aber es gibt noch einen weiteren wichtigen Punkt, den Unternehmen beachten sollten, wenn sie ihre Bemühungen im Arbeitsschutz der Öffentlichkeit präsentieren wollen: Es muss fachlich richtig sein. Sprotte rät deshalb, bei allen PR-Maßnahmen die Fachkraft für Arbeitssicherheit zurate zu ziehen. „Vor allem bei Fotos oder Filmaufnahmen steht schnell einmal etwas im Bild, das dort nicht stehen sollte, oder ein Mitarbeiter trägt seine PSA nicht richtig oder gar nicht. Hier ist es gut, einen Experten dabeizuhaben, der korrigierend und beratend eingreifen kann.“
Trotz aller positiven Beispiele wird Arbeitsschutz noch relativ selten für die Öffentlichkeitsarbeit genutzt – auch bei größeren Unternehmen. „Mein Eindruck ist, viele PR-Abteilungen wissen gar nicht, was für ein Schatz da bei ihnen schlummert. Die Fachkraft für Arbeitssicherheit sollte deshalb ruhig einmal die eigene PR-Abteilung ansprechen und früh genug auf Aktionen oder Themen, die sich für die Öffentlichkeitsarbeit eignen, hinweisen“, rät Sprotte. „Und da können Sie ruhig auch selbstbewusst auftreten.“
„Viele PR-Abteilungen wissen gar nicht, was für ein Schatz da bei ihnen schlummert.“
Für alle kleinen und mittleren Unternehmen, die über keine eigene Presse- oder Marketingabteilung verfügen, hat die BG ETEM die Broschüre „Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz kommunizieren“ herausgegeben. Sie zeigt an vielen Beispielen, welche Arbeitsschutzthemen sich für die Kommunikation eignen und welchen Nutzen Arbeitsschutzkommunikation für Betriebe bietet. Darüber hinaus gibt die Broschüre zahlreiche Tipps zur praktischen Umsetzung. Sie kann kostenlos heruntergeladen werden unter: www.bgetem.de